Die meisten Menschen denken bei Hormonen an die Geschlechtshormone, die sog. Steroidhormone und ihren Einsatz bei Beschwerden in den Wechseljahren oder an die Pille zur Schwangerschaftsverhütung. Doch was hier zum Einsatz kommt, sind keine bioidentischen Hormone, sondern Medikamente mit Hormonwirkung, mit zum Teil gravierenden Nebenwirkungen.
Seit Jahrzehnten gibt es jedoch – was den wenigsten allerdings bekannt ist - die Möglichkeit Hormonmangelzustände mit bioidentischen, also natürlichen, dem Körper vertrauten Hormonen, zu behandeln. Es ist der Verdienst von Dr. med. Volker Rimkus, einem deutschen Gynäkologen, ein alternatives Therapiekonzept ins Leben gerufen zu haben, dessen Effektivität und Sicherheit sich nun seit über 30 Jahren in der Praxis bewährt hat.
Was sind eigentlich Hormone?
Hormone sind Botenstoffe des menschlichen Körpers, die für das gesamte Zusammenspiel all unserer Körperfunktionen verantwortlich sind (wie Stoffwechsel, Blutzuckerspiegel, Blutdruck, Herzfrequenz, Körpertemperatur, Wasserhaushalt, Fortpflanzung, Stimmung u. vieles andere mehr). Sind wir im hormonellen Gleichgewicht, fühlen wir uns wohl und gesund. Viele Beschwerden, die scheinbar nichts mit Hormonen zu tun haben, wie z.B. Depressionen, Schlafstörungen, Migräne, chron. Blasenentzündungen, Schwindel, Panikattacken, Fibromyalgie und andere Schmerzzustände sowie noch viele andere Symptome können durch Hormonstörungen verursacht werden und somit auch mit den Hormonen, die genau den körpereigenen Hormonen entsprechen, ohne Nebenwirkungen gelindert werden.
Wann ist eine Therapie mit naturidentischen Hormonen sinnvoll?
Welche Diagnostik ist erforderlich?
Ihre Beschwerden werden zunächst in einem speziellen Fragebogen erfasst und anschließend im Rahmen einer ausführlichen, ganzheitlichen Anamnese konkretisiert.
Zur Übersicht und Kontrolle werden die aktuellen Hormonwerte im Blut bestimmt. Sofern eine Frau noch ihre Regelblutung hat, wird die Blutabnahme idealerweise um den 21. Tag (zwischen dem 19. und 25. Tag) durchgeführt – gezählt nach dem Beginn der Blutung.
Wie erfolgt die Therapie?
Zur Therapie werden individuell hergestellte Kapseln mit naturidentischen Hormonen (=Rimkus®Kapseln) in speziell qualifizierten Apotheken angefertigt. Die Dosierung wird laufend (alle 3–6 Monate) überprüft und den Blutwerten entsprechend angepasst.
In der Regel kann man bei dieser Art der Behandlung mit bioidentischen Hormonen sehr schnell eine Verbesserung der entsprechenden Blutwerte messen, was auch einhergeht mit einer Symptomverbesserung.
Wie werden die bioidentischen Hormone hergestellt?
Zur Herstellung der naturidentischen Hormone hat sich als natürliches Ausgangsmaterial die wilde Yamswurzel bewährt. Hierraus wird ein bestimmer Stoff (Diosgenin) extrahiert und anschließend nach einem bestimmten Verfahren (Russell-Marker-Prozess) in Progesteron umgewandelt, das genau dem menschlichen, körpereigenen Progesteron entspricht, d.h. es hat exakt dieselbe Molekularstruktur.
Das Progesteron ist Ausgangsstoff für die weitere Aufschlüsselung in naturidentisches Östradiol und Testosteron.
Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?
Bei einer Ergänzung von dem, was fehlt, werden langfristig keine Nebenwirkungen auftreten können, es wird nur wieder aufgefüllt, was nicht mehr gebildet wird.
Besonders zu Beginn der Therapie kann es jedoch als Zeichen einer möglichen Überdosierung zu einem Spannungsgefühl in der Brust und bei Frauen zu Schmierblutungen kommen. Das ist zwar nicht gefährlich, aber natürlich unerwünscht. Im Fall von unerwünschten Symptomen sollten Sie in der Praxis Bescheid geben und die Blut-Kontrollanalyse vorziehen.
Und was ist mit den synthetischen Hormonen?
Die Einstellung auf die „echten Hormone“ ist dermaßen fein, dass hormonähnliche Substanzen (“Synthetika“ = „Fertig-Hormone“) zwar durchaus mächtige Wirkungen erzeugen können, da auch sie an den Rezeptoren andocken. Der weitere Stoffwechsel (Umbau und Abbau) dieser veränderten Substanzen unterscheidet sich aber teilweise wesentlich von den natürlichen menschlichen Hormonen. Dies ist wissenschaftlich mittlerweile sehr gut belegt. Abbauprodukte dieser synthetischen Hormone können schädliche Wirkungen haben, bis hin zur Förderung von Zellveränderungen (Krebs).
Das ist auch der Grund, warum es in wissenschaftlichen Studien zur Untersuchung von synthetischen Hormonen zu vielen schlechten Ergebnissen kam. Diese hormonähnlichen Medikamente wirken eben nur ähnlich und nicht exakt so wie es die Natur in Millionen von Jahren entwickelt hat.
Die Entscheidung für eine Therapie mit naturidentischen Hormonen muss jeder Einzelne unter Berücksichtigung und Abwägung aller Aspekte selbst treffen: wir beraten, informieren und begleiten Sie dabei.